Das Projekt hatte sich die Aufgabe gestellt, die Veränderung der familiären Beziehungen nach einer Trennung/Scheidung zu erforschen. Die Relevanz dieser Zielsetzung ließ sich aus der hohen Zahl der jährlich betroffenen Familien ableiten sowie aus dem Leidensdruck und den vielfältigen Belastungen, mit denen sich Eltern und Kinder konfrontiert sehen. Es wurde somit die eher wissenschaftlich bedeutsame Fragestellung nach den Formen eines nicht-normativen sozialen Übergangs (vgl. Schmidt- Denter, 1994) verbunden mit der angewandten Fragestellung nach psychologischen Unterstützungsmöglichkeiten.
Die Untersuchung ging von einem systemischen Ansatz aus. Die Familie wird als soziales System verstanden, das - bedingt durch das kritische Lebensereignis Trennung/Scheidung - nicht aufhört zu existieren, sondern sich umstrukturiert. Die Veränderungsprozesse werden als phasenspezifisch gegliedert angenommen, wobei die Entwicklung in Richtung auf eine relative Restabilisierung verläuft. Die Beschreibung der Veränderung des Systems als Ganzes muß jedoch durch die subjektiven Sichtweisen der Familienrealität ergänzt werden: Die einzelnen betroffenen Familienmitglieder erleben den Trennungsprozeß perspektivisch, stehen unterschiedlichen Anforderungen gegenüber und aktivieren spezifische Bewältigungs- und Anpassungsstrategien. Die familiären Veränderungsprozesse können somit nicht aus der Sicht eines Beteiligten allein rekonstruiert werden; denn die Perspektiven differieren erheblich. Schließlich ist der differentielle Ansatz für das Projekt bedeutungsvoll. Es gibt nicht die Scheidungsfamilie, sondern verschiedene Lebensformen und Beziehungssysteme. Es sollen daher differentiell Verlaufstypen ermittelt werden. Es wird die Frage gestellt, unter welchen Bedingungen bestimmten Personengruppen eine Anpassung an die Nachscheidungssituation eher gelingt bzw. mißlingt. Das zentrale "Erfolgskriterium" soll sein, unter welchen Bedingungen das Kindeswohl am ehesten gewahrt bleibt, d.h. kindlicher Leidensdruck und Entwicklungsstörungen am geringsten sind.
In Voruntersuchungen war ein methodisches Instrumentarium entwickelt und erprobt worden, das als geeignet erschien, die zentralen Aspekte des Untersuchungskonzeptes zu erfassen. Entsprechend dem Drei-Phasen-Modell des Trennungs-/ Scheidungsprozesses konnte eine Längsschnitterhebung mit drei Meßzeitpunkten realisiert werden. Der Stichprobenschwund fiel gering aus, so daß in der Längsschnittbetrachtung kaum Verfälschungen durch einen selektiven Ausfall von Probanden befürchtet werden müssen. Am ehesten wären über den Beobachtungszeitraum hinweg positive Selektionseffekte, insbesondere bei den teilnehmenden Vätern zu erwarten. Eine ähnliche Einschränkung könnte auf die Stichprobenerhebung zutreffen. Sicherlich konnte eine Selektion zugunsten besonders problembelasteter Familien vermieden werden. Es erscheint jedoch möglich, daß durch die Rekrutierung aufgrund freiwilliger Meldungen sowie durch eine gewisse bildungs- und schichtenspezifische Selektion Familien mit extrem ungünstigen Voraussetzungen durch die Stichprobe nicht repräsentiert werden. Dies gilt für personale Kompetenzen und für ökologische Rahmenbedingungen. Die in der Untersuchung ermittelten Befunde stellen somit eher eine Milderung als eine Dramatisierung des Scheidungsgeschehens in seiner "wahren" Ausprägung dar.
Die Befunde stützen den systemischen Ansatz des Projektes. Familiäre Beziehungen bestehen auch nach der elterlichen Trennung und nach dem Zeitpunkt der juristischen Scheidung fort, in dem Sinne, daß Kontakte stattfinden, daß die alte Kernfamilie weiterhin kognitiv präsent ist und daß emotionale Bindungen überdauern. Gleichzeitig jedoch kommt es zu erheblichen Veränderungen in den familiären Beziehungen, die die sozialen Subsysteme unterschiedlich betreffen.
Die heftigsten Veränderungen zeigen sich in der Ehepartnerbeziehung, deren Scheitern den Auslöser für die Scheidung darstellt. So erleben Mütter und Väter aus Trennungsfamilien in der Beziehung zum früheren Partner/zur früheren Partnerin weniger Zärtlichkeit, ein höheres Maß an Konfliktneigung und ein höheres Maß an resignativer Unzufriedenheit als Eltern aus vollständigen Familien. Hinsichtlich der Skala "Unterdrückung" liegen die Werte für die Väter im Normbereich, während die Mütter nach der Trennung ein sehr geringes Maß an Unterdrückung, verstanden als Haltung der Aufopferung und des Nachgebens erleben. Im Laufe der Zeit nehmen Konfliktneigung und resignative Unzufriedenheit bei beiden Partnern ab. Bei den Frauen zeigt sich zusätzlich eine weitere Abnahme der erlebten Unterdrückung. Auch Hetherington et al. (1982) berichten in ihrer Langzeitstudie, daß in der Nachscheidungszeit die Bewältigung der vergangenen und gegenwärtigen Beziehung zum (Ex- )Ehepartner in ähnlicher Weise einen zentralen Stellenwert im Erleben der betroffenen Frauen und Männer einnahm.
Als Eherisiko erweisen sich hohe Erwartungen an die Qualität der partnerschaftlichen Beziehung. Beide Partner sehen in dieser Hinsicht ihre Erwartungen an die Ehe enttäuscht. Auch die Trennungsursachen werden in erster Linie als wechselseitige Beziehungsprobleme dargestellt. Es folgen in der Häufigkeit der Nennungen Emanzipations- bzw. Dominanzprobleme, individuelles Fehlverhalten und neue Partnerschaften.
Gewalttätigkeiten während der Trennungsphase sind für eine Minderheit der Familien kennzeichnend. Wie groß diese Minderheit ist, läßt sich schwer abschätzen, da 28 % der Frauen, aber nur 18 % der Männer über entsprechende Vorfälle berichten. Offensichtlich läßt der Begriff einen gewissen Auslegungsspielraum zu.
Die Trennungspaare sehen sich zahlreichen Problemen und Belastungen ausgesetzt. Belastungen, die beide Partner erleben, betreffen vor allem die psychischen Folgen der Trennung. Es gibt aber auch unterschiedliche Gewichtungen in der Problemstruktur, die durch die unterschiedliche Lebenssituation bedingt sind. So kämpfen die Väter, die aus der Familie herausgehen, mit dem Alleinsein, mit Identitäts- und Rollenproblemen sowie mit finanziellen Problemen. Die Mütter sind stärker mit organisatorischen Problemen des Haushalts und des Alltags sowie mit Erziehungsproblemen belastet. Auch der vorherrschende Gefühlszustand der Ehepartner unmittelbar nach der Trennung unterscheidet sich. Zwar empfinden Frauen und Männer angesichts der vielen antizipierten Probleme oft Verzweiflung, jedoch fühlen sich Frauen häufiger auch "frei und kraftvoll" sowie "wütend und aggressiv", während Männer häufiger Schuldgefühle wegen des Kindes haben und sich ohne Familie sehr hilflos fühlen. Vielleicht sind diese Unterschiede im Zusammenhang damit zu sehen, daß der Trennungswunsch zu zwei Dritteln allein von den Frauen ausgeht und nur in wenigen Fällen einvernehmlich erfolgt.
Symptome psycho-physischer Überlastung finden sich bei Männern nur geringfügig seltener als bei Frauen. Die Bewältigungsversuche sind dagegen stärker geschlechtsspezifisch geprägt (vgl. auch Beelmann, 1994a). So schlossen sich 20 % der Frauen einer Selbsthilfegruppe an und 42 % suchten psychotherapeutische Hilfe, während für Männer Selbsthilfegruppen noch völlig untypisch sind und nur 19 % psychologische Beratung in Anspruch nahmen. Für Männer bilden stärker neue Partnerschaften das Medium zur Überwindung von Trennungsfolgen (s.u.).
Die familiären Systemänderungen werden auch durch den Wandel des erlebten Familienklimas belegt. Gleichzeitig bestätigt sich die Ausgangshypothese, daß eine Differenzierung der Perspektiven eintritt. Im Vergleich zu vollständigen Familien erleben die Mütter aus Trennungsfamilien weniger Zusammenhalt, eine höhere Konfliktneigung, weniger Selbständigkeit (verstanden als Möglichkeit zur Realisierung eigener Interessen und Wünsche), eine geringere Leistungsorientierung, eine stärkere kulturelle Orientierung, eine aktivere Freizeitgestaltung, ein geringeres Maß an religiöser Orientierung und ein geringeres Maß an Organisation.
Erhebliche Abweichungen zeigen sich auch bei den Vätern. Sie erleben vergleichsweise weniger Zusammenhalt (aber nur in der ersten Erhebung), weniger Offenheit (nur erste Erhebung), eine höhere Konfliktneigung, größere Selbständigkeit (nur zweite und dritte Erhebung), geringere Leistungsorientierung, geringere kulturelle Orientierung in der ersten und stärkere kulturelle Orientierung in der zweiten und dritten Erhebung, ein geringeres Maß an Freizeitgestaltung in der ersten und ein höheres Maß in der zweiten und dritten Erhebung, geringere religiöse Orientierung sowie ein geringeres Maß an Organisation und an Kontrolle.
Im Erleben der Eltern können also zahlreiche trennungsbedingte Veränderungen nachgewiesen werden. Aus Sicht der Kinder bestätigt sich dieser dramatische Wandel im Familienklima jedoch nicht im selben Maße. Die Kinder nehmen zeitlich durchgängig nur ein geringeres Maß an innerfamiliärer Kontrolle wahr. Die geringere religiöse Orientierung dürfte - ebenso wie bei den Erwachsenen - kein trennungsbedingter Effekt sein, sondern ein selektiver. Ehescheidungen sind in Familien mit geringerer religiöser Orientierung häufiger. Besonders deutlich kommt die spezifische kindliche Perspektive darin zum Ausdruck, daß kein verringerter familiärer Zusammenhalt vermerkt wird, obwohl doch die elterliche Trennung durch den Auszug des Vaters anschaulich vollzogen wurde. Man kann wohl folgern, daß die Kinder ihre Vorstellungen von der Kernfamilie zu bewahren versuchen, also kognitive Konzepte möglichst stabil halten. Die trennungsbedingten Folgen zeigen sich eher auf der emotionalen Ebene und in Verhaltensstörungen (s.u.).
Bei der Analyse des zeitlichen Verlaufs ergeben sich erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Erwachsenen. Das von den Müttern erlebte Familienklima bleibt im wesentlichen während des gesamten Untersuchungszeitraums durch die genannten Besonderheiten gekennzeichnet. Es gibt lediglich einen Trend zur aktiveren Freizeitgestaltung und zur stärkeren kulturellen Orientierung.
Die Väter dagegen erleben zahlreiche bedeutsame Veränderungen über die Zeit: mehr familiären Zusammenhalt, mehr Offenheit, eine stärkere kulturelle Orientierung, eine aktivere Freizeitgestaltung sowie eine abnehmende innerfamiliäre Konfliktneigung. Es handelt sich also um starke positive Veränderungen.
Die unterschiedlichen Angaben zum Familienklima sind nun davon abhängig, was nach der Trennung/Scheidung unter "Familie" verstanden wird. Es zeigte sich, daß die familiären Bezugsgruppen der Mütter, Väter und Kinder differieren. Die Trennungspaare betrachten in erster Linie ihre eigenen Kinder als "Familie". Diesbezüglich gibt es kaum Unterschiede. Sehr viel seltener zählen sich die Eltern selbst gegenseitig zur familiären Bezugsgruppe. Dabei nennen die Männer in der frühen Trennungszeit noch häufiger ihre Frauen als umgekehrt. Das Gewicht der Herkunftsfamilie verstärkt sich. Eigene Eltern und eigene Geschwister werden häufiger genannt als die Ex-Partner.
Der größte geschlechtsspezifische Unterschied betrifft die neuen Partnerschaften. Im Vergleich dazu, daß eine außereheliche Beziehung nur selten als expliziter Trennungsgrund genannt wird, haben sich zu den Untersuchungszeitpunkten bereits zahlreiche neue Partnerschaften gebildet. Diese sind bei den Männern (mit ca. 80 %) sehr viel häufiger als bei den Frauen, von denen zu Beginn der Trennungszeit nur 30 % und nach weiteren 30 Monaten erst 45 % einen neuen Partner haben. Neue Partnerschaften sind bei den Männern nicht nur häufiger, sie haben auch einen anderen Stellenwert. Fast alle Partnerinnen werden als Familienmitglied bezeichnet, während die Frauen in bezug auf ihre Partner zurückhaltender antworten.
Neben den Kindern haben also die alte und die neue Partnerin für die Väter als familiäre Bezugs- und Unterstützungsperson eine herausragende Bedeutung. Die neue partnerschaftliche Bindung bedingt die starken positiven Veränderungen nach dem ausgeprägten Tiefpunkt, der infolge der räumlichen Trennung von der alten Familie zunächst zu beobachten war. Die Mütter bleiben demgegenüber stärker innerfamiliär eingebunden. Das bedeutet einerseits kontinuierliche Bindung an die Kinder und Stabilität, es werden dadurch bedingt aber auch mehr Verpflichtungen und persönliche Einschränkungen erlebt.
Die Sichtweise der Kinder weicht stark von den elterlichen Perspektiven ab. Die familiäre Bezugsgruppe entspricht unverändert der früheren vollständigen Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Geschwistern. Nur sehr zögernd werden in Einzelfällen neue Partner der Eltern als Familienangehörige akzeptiert. Dabei wird der neue Partner der Mutter noch eher genannt als die neue Partnerin des Vaters, obwohl diese durch gemeinsame Unternehmungen in fast allen Fällen den Kindern bekannt ist. Auch die Kinder des neuen Partners/der neuen Partnerin, die von den Eltern nunmehr als zur Familie gehörend gezählt werden, lassen die Zielkinder ausnahmslos unerwähnt, so daß ihnen erlebnismäßig (noch) kein Geschwisterstatus zukommt.
Hinsichtlich der Erziehungspraktiken zeigen sich ebenfalls Unterschiede in den Selbsteinschätzungen zwischen Vätern und Müttern sowie perspektivische Differenzen zwischen Erwachsenen und Kindern. Insgesamt gesehen schätzen die Eltern ihre Erziehungspraktiken positiver ein als es der kindlichen Sichtweise entspricht. Im Vergleich zwischen mütterlicher und kindlicher Perspektive werden vor allem die negativen Sanktionen von den Kindern höher eingeschätzt, als die Mütter dies selbst wahrnehmen. Im Vergleich zwischen väterlicher und kindlicher Perspektive gibt es mehr Übereinstimmungen, jedoch überschätzen Väter in ihrem Verhalten das Ausmaß an Belohnung durch liebevolle Zuwendung.
Auch in den Einschätzungen zwischen den Eltern ergeben sich Differenzen. Diese fallen in bezug auf die Söhne größer aus als in bezug auf die Töchter. Bei den Vätern sind die Erziehungspraktiken zugunsten der Söhne deutlich positiver als gegenüber den Töchtern. Sie bringen den Söhnen vor allem weniger Ärger und Geringschätzung sowie mehr liebevolle Zuwendung entgegen als den Töchtern. Die Mütter machen in ihren Selbsteinschätzungen dagegen keine Unterschiede in den Erziehungspraktiken gegenüber Söhnen und Töchtern.
Diese Selbsteinschätzung wird jedoch durch die Befunde aus den Interaktionsbeobachtungen korrigiert. Entsprechend dem Urteil der objektiven Beobachter verhalten sich Mütter gegenüber Töchtern emotional zugewandter, einfühlsamer, geistig anregender und weniger kritisierend/entmutigend als gegenüber Söhnen. In den Mutter-Sohn-Dyaden ließ sich mehr negativer Affektaustausch, mehr Spannungen, mehr distanziertes Verhalten sowie weniger Zuhören und wechselseitiges Verständnis registrieren als in der Mutter-Tochter- Interaktion. Auch die Kinder ihrerseits reagieren geschlechtsspezifisch. Die Mädchen waren responsiver und nahmen mehr Blickkontakt auf, die Jungen verhielten sich angespannter.
Die Trennungszeit ist somit gekennzeichnet durch eine Bevorzugung des gleichgeschlechtlichen Kindes, die sich jedoch tendenziell wieder abbaut. Die Richtung der einzelnen Effekte läßt sich nicht eindeutig feststellen. So weisen Untersuchungen in bezug auf die Mutter-Kind-Beziehung darauf hin, daß sich die Jungen schwieriger verhalten als die Mädchen und die Erziehungskompetenz der alleinerziehenden Mutter eher überfordern (vgl. Copeland, 1986; Hetherington, 1988). Das Konzept des kollusiven Partnersubstituts dagegen setzt in der Ursachenzuschreibung bei den Eltern an (vgl. Schleiffer, 1988). Danach repräsentiert das andersgeschlechtliche Kind in gewissem Sinne auch den nunmehr verhaßten Partner. Diese gefühlsmäßige Assoziation führt zur Belastung des Beziehungsverhältnisses.
Es gibt somit Anhaltspunkte dafür, daß es auch den Erwachsenen nicht immer gelingt, zwischen ihrer gestörten (ehe)partnerlichen Beziehung und dem Eltern-Kind- Verhältnis zu differenzieren. Vielmehr beeinflussen sich beide sozialen Subsysteme wechselseitig. Rationale Einsicht und emotionale Vorbehalte befinden sich dabei oft im Widerspruch. So beschreiben die meisten Eltern die Beziehung des Ex-Partners/der Ex-Partnerin zum Kind als gut und billigen ihm/ihr einen positiven Einfluß auf das Kind zu. Gleichzeitig jedoch werden Ängste um das kindliche Wohl geäußert, wenn es dem jeweils anderen Elternteil allein überlassen werden muß.
Bei der Bewältigung dieser zentralen Problematik sind die Eltern lange Zeit ohne formalen Rahmen auf sich gestellt. Die durchschnittliche Trennungsdauer bis zur juristischen Scheidung war sehr viel länger als bei der Projektplanung angenommen. Selbst zum dritten Erhebungszeitpunkt (d.h. im Durchschnitt ca. 40 Monate nach der räumlichen Trennung) war gerade erst die Hälfte der Paare geschieden und das Sorge- bzw. Umgangsrecht gerichtlich festgelegt worden. Bei der durch Konsens zwischen den Eltern realisierten Kontakthäufigkeit zwischen Vater und Kind überwiegt zunächst der einwöchige, später der 14tägige Rhythmus. Mit dieser Regelung sind ca. 70 % der Väter zufrieden. Die Besuche beim Vater dienen bei einem Drittel der Kinder auch gleichzeitig der Kontaktpflege zu den Großeltern väterlicherseits. Zunehmend häufiger übernachten die Kinder beim Vater.
Auch gemeinsame Unternehmungen mit der alten Kernfamilie reißen nicht völlig ab. Sie sind allerdings nur für eine (wenn auch starke: 25 - 40 %) Minderheit kennzeichnend. Eher die Regel als die Ausnahme sind Besuche des Vaters in der Wohnung der Mutter (70 %). Die Freude der Väter über die gemeinsam mit dem Kind verbrachte Zeit wird getrübt durch die starre Zeitbegrenzung, durch die Ausnahmesituation ("Freizeit-Vater"), durch Schuldgefühle gegenüber dem Kind sowie durch die Machtposition, die das Kind erlangt, indem sich alles nach ihm und seinen Wünschen richten muß. Scheidung kann somit auch zu moralischer Diskreditierung und Autoritätsverlust der Eltern führen.
Ein Schwerpunkt des Projekts betraf das kindliche Erleben und die Konsequenzen der Trennung/Scheidung für die kindliche Entwicklung. Wie der halbprojektive Zugang zur Erfassung der sozial-emotionalen Bindungen (FRT) deutlich macht, erleben die Kinder die Mutter als kontinuierliche Bezugsperson und wichtige soziale Unterstützung. Insbesondere die Töchter binden sich verstärkt an ihre Mütter und bringen ihr in stärkerem Maße als die Jungen positive Gefühle entgegen.
Der Vater vollzieht jedoch durch seinen Fortgang die Trennung anschaulich und ist nicht mehr ohne weiteres verfügbar. In der Beziehung zu ihm zeigen sich somit auch Veränderungen. Die mit der Trennung verbundenen negativen Gefühle werden von den Kindern jedoch größtenteils nicht zugelassen. Dabei bringen die Mädchen stärker ablehnende Gefühle dem Vater gegenüber zum Ausdruck als die Jungen. Es ist somit nicht auszuschließen, daß die beobachteten geschlechtsspezifischen Präferenzen in der Eltern-Kind- Interaktion nicht allein von den Eltern ausgehen, sondern daß sich auch die Kinder in ihrem Loyalitätskonflikt eher mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil "solidarisieren". Insbesondere jüngere Kinder werden durch den Fortgang des Vaters und den innerfamiliären Loyalitätskonflikt überfordert. Sie zeigen stärkere Gefühlsabwehr (Verdrängungs- und Verschiebungstendenzen) als die älteren.
Die elterliche Trennung führt zu einer Intensivierung der Geschwisterbeziehung. Diese zeigt sich sowohl im positiven als auch im negativen Gefühlsbereich. Einerseits wirken Geschwister unterstützend: Das Geschwister-Subsystem bleibt in der Regel trotz der Trennung/Scheidung erhalten und bildet somit einen Faktor der Stabilität. Außerdem sind Geschwister den Belastungen nicht allein ausgesetzt. Sie verfügen über einen Gesprächspartner und ggf. Verbündeten gegenüber den Eltern. Andererseits werden Geschwister zu Konkurrenten: Sie rivalisieren insbesondere um die Zuwendung ihrer Eltern, deren zeitliche und emotionale Ressourcen trennungsbedingt durch zahlreiche Stressoren verringert werden.
In der vorliegenden Forschungsliteratur werden beide Effekte in der Regel alternativ diskutiert. Die eigenen Befunde deuten darauf hin, daß sie sich nicht ausschließen. Lediglich in ihrem Gewicht scheinen sie phasenspezifisch ausgeprägt zu sein. So nehmen die aversiven Auseinandersetzungen gegen Ende des Untersuchungszeitraums zu, während die positiven Bindungen in der früheren Trennungszeit stärker empfunden werden. Vielleicht ist aber auch die negativ erlebte Seite der Geschwisterbeziehung als funktional anzusehen, indem sie einen sozialen Rahmen für offene Auseinandersetzungen bildet, die in der innerfamiliären Interaktion ansonsten Abwehrtendenzen unterliegen (s.u.).
Bezüglich des Auftretens kindlicher Verhaltenauffälligkeiten ergeben die Untersuchungsergebnisse ein beunruhigendes Bild. Die Symptombelastung der Trennungskinder liegt dramatisch über den Normwerten (MVL). Gleichzeitig jedoch weist sie eindeutig positive zeitliche Veränderungen auf. So beträgt in der ersten Erhebung die Zahl der auffälligen Kinder 54 % (Gesamtwert). In der zweiten Erhebung verrringert sich dieser Prozentsatz auf 40 %, wobei jedoch der Unterschied zu Kindern aus vollständigen Familien immer noch hochsignifkant bleibt. In der dritten Erhebung liegt der Wert bei 30 % und verfehlt das Signifikanzniveau. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei Betrachtung der einzelnen Subskalen. In der ersten Erhebung liegt der Anteil der auffälligen Trennungskinder in allen Verhaltensbereichen sehr hoch. In der zweiten Erhebung hat sich bezüglich der Subskalen "Emotionale Labilität" und "Unrealistisches Selbstkonzept" der Anteil der Problemkinder soweit verringert, daß keine Signifikanzunterschiede zu Kindern aus "normalen" Familien mehr bestehen. In der dritten Erhebung schließlich befinden sich noch die "Kontaktangst" und das "Unangepaßte Sozialverhalten" im auffälligen Bereich.
Erwartungsgemäß weisen die jüngeren Kinder mehr Belastungssymptome auf als die älteren. Sie sind von den Trennungsfolgen stärker betroffen. Abweichend von der (amerikanischen) Forschungsliteratur jedoch konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gefunden werden (vgl. Fthenakis, Niesel & Kunze, 1982). Erwartungswidrig lagen die Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungen nicht deutlich höher als bei den Mädchen (Schmidt-Denter et al., 1993).
Neben einer Charakterisierung von generellen Veränderungsmustern war es das Ziel des Projekts, Scheidungsfamilien zu klassifizieren und günstige von ungünstigen Entwicklungsverläufen zu unterscheiden. Das Kriterium für einen solchen differentiellen Ansatz sollte wiederum die Problembelastung des Kindes sein. Es galt zu klären, welche Bedingungskonstellationen während der Zeit nach der Trennung dem "Kindeswohl" besonders abträglich sind und unter welchen Voraussetzungen der kindliche Leidensdruck verringert werden kann.
Die Durchschnittswerte für die Gesamtstichprobe ließen auf abnehmende Verhaltenauffälligkeiten während des Untersuchungszeitraums schließen. Wie die Clusteranalyse zeigte, kennzeichnet dieser Trend jedoch keineswegs alle Kinder. Es ergaben sich drei unterschiedliche Verlaufstypen:
Durch welche Bedingungen sind nun die Cluster gekennzeichnet bzw. welche Merkmale erweisen sich als Schutz- oder Risikofaktoren für kindliche Verhaltensauffälligkeiten nach der Trennung/Scheidung?
Die dauerhaft hochbelasteten Kinder (Cluster 1) zeichnen sich durch ein vergleichsweise geringes Maß an positiven Gefühlen gegenüber ihren Vätern aus (FRT). Die Väter selbst betrachten die Trennung häufig als eine falsche Entscheidung. Sie sind mit den getroffenen sorge- und umgangsrechtlichen Regelungen unzufrieden (KFS). Zumindest für einen Partner ist somit der emotionale Trennungsprozeß noch nicht abgeschlossen (vgl. Johnston & Campbell, 1988). Die Entfernung zwischen den Wohnorten der Mutter/des Kindes und des Vaters ist zum ersten Erhebungszeitpunkt deutlich größer als in der übrigen Stichprobe. Eine relativ große Zahl von Müttern ist bereits zum ersten Erhebungszeitpunkt eine neue Partnerschaft eingegangen. Sowohl die Mütter als auch die Väter beurteilen die Beziehung des Kindes zum jeweils anderen Elternteil als wenig günstig. Die Kinder beklagen stärker eine Änderung des mütterlichen Erziehungsstils. Körperliche Bestrafungen durch die Mütter und Bestrafungen durch Entzug materieller Verstärker und Privilegien durch die Väter sind häufiger. Zum dritten Erhebungszeitpunkt zeigen sich auch die Mütter mit den getroffenen sorge- und umgangsrechtlichen Regelungen unzufrieden.
Die Kinder, die offenbar ihre anfänglichen Belastungen bewältigen und Verbesserungen zeigen (Cluster 2), weisen ebenfalls ein vergleichsweise hohes Maß an negativen Gefühlen gegenüber ihren Vätern auf (FRT). Jedoch erleben sie wenig negative Gefühle in der Geschwisterbeziehung. Zum Zeitpunkt der ersten Erhebung (aber später nicht mehr) nehmen sie weniger gemeinsame Mahlzeiten mit der Mutter ein als die anderen Kinder der Stichprobe. Zum zweiten und dritten Erhebungszeitpunkt finden häufiger gemeinsame Gespräche zwischen Mutter und Kind über den Vater statt. Zum dritten Erhebungszeitpunkt unternehmen die Kinder häufiger etwas gemeinsam mit ihren Müttern als die übrigen Kinder in der Stichprobe. Die Mütter zeigen nun in ihren Erziehungspraktiken mehr Belohnung durch liebevolle Zuwendung (FDTS). Die Kinderzahl in den Familien dieses Clusters ist relativ gering (1,71 gegenüber 2,27 in der Reststichprobe). Zum ersten Erhebungszeitpunkt verfügen sie über ein tendenziell geringeres Einkommen - ein Unterschied, der sich zum Zeitpunkt der zweiten und dritten Erhebung jedoch ausgeglichen hat.
Die gering belasteten Kinder (Cluster 3) erleben in der Beziehung zu ihren Vätern ein hohes Maß an positiven und ein sehr geringes Maß an negativen Gefühlen (FRT). Die emotionale Beziehung zu den Geschwistern ist für sie von großer Bedeutung. Sie zeigen ein geringes Maß an Abwehr von positiven Gefühlen in bezug auf die familiären Beziehungen (FRT). Die Kinder nehmen vergleichsweise mehr Mahlzeiten gemeinsam mit der Mutter ein. Die Väter sind häufiger der Meinung, daß die Trennung eine richtige Entscheidung gewesen sei, und sie zeigen sich mit den getroffenen sorge- und umgangsrechtlichen Regelungen zufrieden. Die Mütter können ihrer Einschätzung zufolge den Kindern bei der Bewältigung des Trennungsschmerzes besser helfen, sie haben ihren Erziehungsstil weniger geändert. Die Mütter und Väter beurteilen übereinstimmend die Beziehung zwischen dem Kind und dem jeweils anderen Elternteil als positiv. Die Mütter haben seltener wegen des Vaters Angst um das seelische und körperliche Wohlbefinden des Kindes (KFS). Die Erziehungspraktiken der Mütter sind durch ein geringeres Maß an Ärger und Geringschätzung sowie körperlicher Bestrafung gekennzeichnet (FDTS). Ein wichtiges Merkmal der gering belasteten Kinder ist ihr Alter, das mit M = 9.23 Jahre (erster Meßzeitpunkt) wesentlich über dem Durchschnittsalter der anderen Kinder in der Stichprobe liegt (M = 6.86 Jahre). Zum ersten Erhebungszeitpunkt verfügen die Mutter-Kind-Haushalte über ein höheres Nettoeinkommen, das sich jedoch zur zweiten und dritten Erhebung den finanziellen Ressourcen der übrigen Familien angleicht.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören also eine negativ erlebte Beziehung zum getrenntlebenden Vater, ungelöste Partnerschafts- und Trennungsprobleme bzw. eine mißlungene Redefinition der Beziehung zwischen den Elternteilen, ein sich verändernder bzw. verschlechternder elterlicher Erziehungsstil sowie eine frühe neue Partnerschaft der Mutter. Auch die protektiven Faktoren, die mit einer geringen bzw. abnehmenden kindlichen Problembelastung einhergehen, ergeben sich aus der Gestaltung der familiären Beziehungen nach der Trennung/Scheidung: eine positiv erlebte Beziehung zum Vater und zu den Geschwistern, Stabilität und Unterstützung in der Mutter-Kind-Dyade sowie eine Konsensbildung zwischen den (ehemaligen) Ehepartnern.
Andere Faktoren - wie sie in der Forschungsliteratur diskutiert werden - erweisen sich in der vorliegenden Studie als weniger bedeutsam. Obwohl die finanzielle Ausstattung der Trennungsfamilien sehr unterschiedlich ausfällt, trägt diese Variation kaum zur Aufklärung der kindlichen Problembelastung bei. Auch bei den Eltern rangieren die finanziellen Sorgen weit hinter den psychischen Belastungen und den Beziehungsproblemen. Man kann somit folgern, daß materielle Not natürlich die Situation von Trennungsfamilien noch verschärfen kann - worauf zahlreiche amerikanische Untersuchungen hinweisen (vgl. Pett & Vaughan-Cole, 1986). Jedoch erscheinen diejenigen Positionen als überzogen, die Scheidungsprobleme mit wirtschaftlichen Problemen der Familie nahezu gleichsetzen und der Bindungs- und Beziehungsproblematik nur einen niedrigen Stellenwert einräumen (vgl. Napp-Peters, 1985; Neubauer, 1988).
Die Konsequenzen ökologischer Umbrüche fallen in unserer Untersuchung geringer aus als in amerikanischen Stichproben ermittelt. Umzüge und Arbeitsplatzwechsel sind bei Vätern sehr viel häufiger als bei Müttern. Dies steht jedoch nicht im Zusammenhang mit dem erlebten Leidensdruck. Negative oder positive Veränderungen erklären sich auch bei den Vätern primär aus dem Fehlen bzw. der Verfügbarkeit sozialer Unterstützungsfaktoren.
Schließlich muß die Bedeutung eines weiteren oft diskutierten Belastungsfaktors für Scheidungsfamilien - die sog. soziale Stigmatisierung (vgl. Hetherington et al., 1982) - in bezug auf deutsche Gegebenheiten stark relativiert werden. Die Eltern erleben es weder beruflich noch privat als besonders nachteilig, geschieden zu sein. Der Freundeskreis reagiert weitgehend verständnisvoll und strukturiert sich weniger um als bei vielen normativen sozialen Übergängen, wie z.B. beim Übergang zur Elternschaft (vgl. Schmidt-Denter, 1984). Auch die Chancen bei der Partnersuche werden durch die Tatsache, geschieden zu sein, kaum beeinträchtigt. Den Kindern wird in der Schule oder im Kindergarten unverändert oder sogar mit vermehrter Rücksichtnahme und mit besonderem Verständnis begegnet. Von moralischen Vorbehalten wird in unserer Stichprobe kaum berichtet.
Neben der innerfamiliären Beziehungsdynamik scheinen jedoch auch individuelle Kompetenzen und Bewältigungsreaktionen im Sinne personaler Ressourcen eine große Rolle zu spielen. Da die Ermittlung dieser Faktoren nicht den Zielsetzungen des Projektes entsprach, können nur wenige Hinweise mitgeteilt werden. So erwies sich ein höheres Lebensalter des Kindes zum Trennungszeitpunkt als wichtiger protektiver Faktor (vgl. Allison & Furstenberg, 1989; Hetherington, 1989). Dabei kann das Alter als Trägervariable für Entwicklungsgewinne gelten, die die Bewältigung der Trennungsproblematik erleichtern. Hierzu gehören nach Befunden aus der Forschungsliteratur Fähigkeit zur Perspektivenübernahme (vgl. Longfellow, 1979; Wallerstein & Kelly, 1980a) und gesichertes Selbstkonzept (vgl. Werner, 1985).
Auch Temperaments- und Persönlichkeitseigenschaften beeinflussen die Bewältigung. So berichten die Eltern, daß 75 % der Geschwisterkinder unterschiedlich auf die Trennung reagierten. Die unterschiedlichen Bewältigungsformen reichten von Aggressivität/Wut über Resignation/Trauer bis zu Gelassenheit und dem Fehlen von Auffälligkeiten. In bezug auf die Eltern konnte Beelmann (1994b) in einer Paralleluntersuchung persönlichkeitsspezifische Trennungsreaktionen und Coping-Strategien ermitteln.
Die Längsschnittuntersuchung trug dem Prozeßcharakter des Trennungs-/Scheidungsgeschehens Rechnung und orientierte sich an dem Drei-Phasen-Modell. Der Ansatz, mit den Erhebungen nach dem Trennungszeitpunkt und nicht erst nach der juristischen Scheidung zu beginnen, erwies sich als sehr fruchtbar. Zwischen dem ersten und zweiten Meßzeitpunkt lag eine äußerst veränderungsintensive Zeit. Eine Phase des Umbruchs, der Desorganisation und der Destabilisierung, wie sie das theoretische Model postuliert, konnte beobachtet und mit Hilfe des eingesetzten Untersuchungsinstrumentariums psychologisch beschrieben werden. Nach weiteren 15 Monaten zeigten sich zwar Tendenzen zur Restabilisierung, jedoch waren diese unterschiedlich ausgeprägt und führten meistens nicht soweit, daß die entsprechenden Meßwerte den unauffälligen Bereich erreichten. Man muß somit den dritten Meßzeitpunkt allgemein betrachtet noch zur Übergangsphase im Sinne von Wallerstein und Blakeslee (1989) zählen.
Einen deutlichen Trend von der Des- zur Reorganisation schien die durchschnittliche Abnahme der kindlichen Verhaltenssymptome anzuzeigen. Wie jedoch die Bildung von Verlaufstypen nachwies, ist nur eine Untergruppe für diesen Trend verantwortlich, während andere Kinder ihm nicht unterliegen. Die Phasengliederung des Trennungs-/ Scheidungsverlaufs bietet somit einerseits einen nützlichen Rahmen zur Einordnung von Forschungsbefunden; sie muß jedoch andererseits unter Vorbehalten gesehen werden. Das Modell darf als Ordnungsschema nicht überbewertet werden, weil verschiedene Beschreibungskategorien auch unterschiedliche Veränderunglinien ergeben, weil die interindividuelle Variation groß ist und schließlich, weil die genannten Zeitbegrenzungen nur grobe Näherungswerte darstellen. Hinzu kommt, daß Phasengliederungen, die den Scheidungstermin als Bezugspunkt wählen, ganz besonders unbefriedigend sind, da die Abstände zum psychologisch bedeutsameren Trennungszeitpunkt stark variieren.
Es bleibt fraglich, ob die Längsschnittstudie nur zu kurz angesetzt war, um ein Bild von der restabilisierten Nachscheidungsfamilie zeichnen zu können oder ob diese in vielen Fällen auch auf lange Sicht ohnehin nicht errreicht wird. Die große Zahl der unverändert verhaltensauffälligen Kinder läßt auch letztere Annahme zu. Zur Klärung dieser Frage wurde darum von der Forschungsgruppe zwischenzeitlich mit einer vierten Erhebungswelle begonnen, bei der das Trennungsdatum nunmehr 5,5 Jahre zurückliegt. Von dieser Anschlußuntersuchung werden wesentliche Erkenntnisse über weitere Entwicklungsverläufe erwartet.
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse haben über das wissenschaftliche Forschungsinteresse hinaus eine anwendungsorientierte Relevanz. Sie können zur empirischen Grundlegung eines Beratungskonzeptes für Trennungs-/Scheidungsfamilien beitragen. Sie liefern dem Berater Informationen über typische Problemkonstellationen, die für verschiedene Abschnitte des Trennungsprozesses kennzeichnend sind. Insbesondere aber zeigen die ermittelten Risiko- und Schutzfaktoren für die kindliche Entwicklung die zentralen Ziele auf, die sich eine psychologische Beratung von Trennungs-/Scheidungsfamilien setzen sollte. Formen und Qualitäten familiärer Beziehungen nach der Trennung/Scheidung bilden ein wesentliches Kriterium für die kindliche Symptombelastung und Anpassungsfähigkeit. Von diesem Gesichtspunkt geht das Kölner "Problemorientierte Beratungsmodell" aus, das in Ansätzen entwickelt werden konnte (vgl. Schmidt- Denter, Beelmann & Trappen, 1991). Berater und Klient schaffen nach diesem Konzept zunächst eine Basis für die Formulierung des Problems, das Gegenstand der Gespräche sein soll. Im Falle der Paar-Beratung gilt es dementsprechend, ein gemeinsames Problem zu identifizieren. Neben der Paarbeziehung werden Schwierigkeiten und Leidensdruck des Kindes von den Eltern selbst am häufigsten thematisiert. Die Anregung zur Auseinandersetzung mit der Sichtweise des Kindes, wie sie aus den Untersuchungsergebnissen deutlich wird, und mit der Existenz fortbestehender Beziehungen schafft bei den Eltern in der Regel die motivationale Bereitschaft, auch nach der Trennung/Scheidung unter veränderten Bedingungen die elterliche Verantwortungsgemeinschaft zu akzeptieren.
Auch Ansätze zu einer direkten Stärkung kindlicher Kompetenzen und Bewältigungsstrategien wurden erprobt. So führten Schmidt-Denter, Schmitz und Schulte (1994) eine Gruppenintervention für sechs- bis zwölfjährige Kinder aus Trennungsfamilien durch. Eine Evaluation mit denselben Instrumenten, wie sie auch in der DFG- Längsschnittstudie eingesetzt worden waren, wies nach, daß die Gruppensitzungen zu einem positiveren Erleben der familiären Beziehungen (insbesondere auch zum Vater und zu den Geschwistern) führten, zum Abbau von Verhaltensauffälligkeiten beitrugen, eine realistischere Sicht der elterlichen Trennung zu gewinnen halfen sowie funktionale Bewältigungsstrategien förderten und das Selbstwertgefühl stärkten.
In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt wurde die Veränderung der familiären Beziehungen nach einer ehelichen Trennung/Scheidung untersucht. Konzept und Problemstellungen der Studie beziehen sich auf den familienpsychologischen Systemansatz, den Perspektivenvergleich zwischen den betroffenen Familienmitgliedern, den Prozeßcharakter des sozialen Übergangs und den differentiellen Ansatz.
Dem Drei-Phasen-Modell des Trennungs-/Scheidungsgeschehens entsprechend wurde eine Längsschnittuntersuchung mit drei Meßzeitpunkten durchgeführt. Die erste Erhebung fand unmittelbar nach der Trennung statt (im Durchschnitt lag diese 10 Monate zurück), die zweite und dritte folgten im Abstand von jeweils 15 Monaten. Die drei Erhebungswellen erstreckten sich auf die Zeiträume von Februar 1990 bis April 1991, Mai 1991 bis Juli 1992 und August 1992 bis Oktober 1993.
Die Stichprobe bildeten zum ersten Meßzeitpunkt 60 Trennungsfamilien aus unterschiedlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen. Es nahmen jeweils beide Eltern sowie ein Zielkind im Alter zwischen 4 und 10 Jahren an der Untersuchung teil. Der Stichprobenausfall betrug bei Müttern und Kindern 16.7 % und bei den Vätern 26.7 %. Die Stichprobe wurde auf verschiedenen Wegen gewonnen, so daß mögliche Selektionseffekte gemildert werden konnten.
Es wurden folgende in Voruntersuchungen erprobte Verfahren eingesetzt:
Dem Untersuchungskonzept entsprechend ließ sich die Vielzahl der Einzelergebnisse folgenden Merkmalsbereichen zuordnen:
(Ex-)Ehepartner-Beziehung, Eltern-Kind-Beziehungen, Geschwister- Beziehungen, Struktur und Qualität des gesamten innerfamiliären Beziehungsgefüges, weiteres soziales Netzwerk, kindliche Symptombelastung und Anpassungsleistungen sowie materiell- ökologische Rahmenbedingungen.
Wie die Daten belegen, hört infolge des nicht-normativen kritischen Lebensereignisses der ehelichen Trennung/Scheidung die Familie als soziales System nicht auf zu existieren, sondern strukturiert sich um. Kontakte und Bindungen ändern sich, aber bleiben in gewisser Weise doch bestehen. Davon sind die einzelnen familiären Subsysteme unterschiedlich betroffen.
Die tiefgreifenden Veränderungen in der (Ex-)Ehepartner-Beziehung äußern sich in stark verringerter Zärtlichkeit sowie einem höheren Maß an Konfliktneigung und resignativer Unzufriedenheit. Familiäre Systemänderungen werden auch durch den Wandel des erlebten Familienklimas nachgewiesen, wobei gleichzeitig eine Differenzierung der Perspektiven festzustellen ist. Bei den Eltern ergeben sich in nahezu allen Dimensionen bedeutsame Abweichungen zu vollständigen Familien. Darin spiegelt sich die von ihnen erlebte Auflösung des bisherigen familiären Beziehungsgefüges wider. Die Kinder weichen dagegen in ihren Einschätzungen deutlich seltener von den Normwerten für vollständige Familien ab, sie bewahren im Gegensatz zu ihren Eltern weitgehend die Vorstellung vom Fortbestehen der alten Kernfamilie.
Bei Betrachtung der zeitlichen Veränderungen ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen Müttern und Vätern. Während bei den Müttern nur ein Trend zur aktiveren Freizeitgestaltung und zur stärkeren kulturellen Orientierung sichtbar wird, erleben Väter zunehmend mehr familiären Zusammenhalt, mehr Offenheit, mehr kulturelle Orientierung, mehr aktive Freizeitgestaltung und weniger innerfamiliäre Konflikte. Die Differenzen erklären sich aus den unterschiedlichen familiären Bezugsgruppen, insbesondere aus dem höheren Stellenwert einer neuen Partnerschaft für die Väter.
Hinsichtlich der Erziehungspraktiken zeigen sich Unterschiede in den Selbsteinschätzungen zwischen Müttern und Vätern sowie perspektivische Differenzen zwischen Eltern und Kindern. Insgesamt gesehen schätzen die Erwachsenen ihre Erziehungspraktiken positiver ein als es der kindlichen Sichtweise entspricht. Dabei ist eine Bevorzugung des jeweils gleichgeschlechtlichen Kindes festzustellen. Im Vergleich zwischen mütterlicher und kindlicher Perspektive werden vor allem die negativen Sanktionen von den Kindern höher eingeschätzt als die Mütter dies selbst wahrnehmen. Im Vergleich zwischen väterlicher und kindlicher Wahrnehmung gibt es mehr Übereinstimmungen, jedoch überschätzen Väter in ihrem Verhalten das Ausmaß an Belohnung durch liebevolle Zuwendung.
Ein Schwerpunkt des Projektes betraf das kindliche Erleben sowie die Konsequenzen der Trennung/Scheidung für die kindliche Entwicklung. Die Befunde hinsichtlich der sozial-emotionalen Beziehungen zeigen, daß die Kinder die Mutter als kontinuierliche Bezugsperson und wichtige emotionale Stütze erleben. In der Beziehung zum Vater, der durch seinen Fortgang die Trennung anschaulich vollzieht und nicht mehr ohne weiteres verfügbar ist, ergeben sich Veränderungen. Die mit der Trennung verbundenen Gefühle von Enttäuschung und Ärger werden von den Kindern jedoch größtenteils nicht zugelassen. Des weiteren kommt es zu einer Intensivierung der Geschwisterbeziehung. Die Geschwister wirken in dieser Situation einerseits unterstützend, andererseits gibt es auch vermehrt Auseinandersetzungen sowie Rivalität um die Zuwendung der Eltern.
Das Auftreten kindlicher Verhaltensauffälligkeiten bietet ein alarmierendes Bild: Die Symptombelastung der Trennungskinder liegt deutlich über den Normwerten. Zugleich weist sie aber auch eindeutig positive Veränderungen im zeitlichen Verlauf auf.
Neben der Herausarbeitung von generellen Veränderungsmustern war es das Ziel der Untersuchung, Scheidungsfamilien nach empirischen Merkmalen zu klassifizieren und günstige von ungünstigen Entwicklungsverläufen zu unterscheiden. Das Kriterium für diesen differentiellen Ansatz stellte die Problembelastung des Kindes dar.
Die MVL-Durchschnittswerte für die Gesamtstichprobe ließen im zeitlichen Verlauf auf abnehmende Verhaltensauffälligkeiten schließen. Wie die durchgeführte Clusteranalyse zeigt, kennzeichnet dieser Trend jedoch nicht alle Kinder aus Trennungsfamilien gleichermaßen. Es ergaben sich drei unterschiedliche Verlaufstypen, die als "Hochbelastete", "Belastungsbewältiger" und als "Geringbelastete" bezeichnet werden können. Die Cluster lassen sich durch verschiedene Bedingungsvariablen näher charakterisieren. Die wichtigsten Risiko- bzw. Schutzfaktoren betreffen die Gestaltung der familiären Beziehungen nach der Trennung/Scheidung (insbesondere die erlebte Beziehung zum Vater und zu den Geschwistern, Stabilität und Unterstützung in der Mutter-Kind-Dyade und eine konsensuelle Neudefinition der Beziehung zwischen den (Ex-)Ehepartnern) sowie personale Kompetenzen. Als weniger bedeutsam erscheinen andere in der Scheidungsliteratur diskutierte Faktoren wie materielle Ressouren, ökologische Umbrüche oder soziale Stigmatisierungen.
Abschließend wurden die Befunde im Hinblick auf ihre anwendungsorientierte Relevanz und weiterführende Untersuchungen diskutiert. Die Ergebnisse des Projekts können zur Grundlegung eines Beratungskonzepts für Trennungs-/Scheidungsfamilien sowie von Interventionsprogrammen für betroffene Kinder beitragen. Das Drei- Phasen-Modell des Trennungs-/Scheidungsprozesses ließ sich nur bedingt bestätigen. Vermutete Restabilisierungstendenzen zeigten sich erst ansatzweise, so daß diesbezüglich weitere Erhebungen zu späteren Meßzeitpunkten angezeigt sind.
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